276 Einsatzkräfte beübten den Ernstfall in der Unterinntaltrasse!
Bei einer groß angelegten Einsatzübung im Bezirk Schwaz am Samstag, dem 09. November 2024, wurde die Zusammenarbeit und Koordination von Einsatzkräften unter anspruchsvollen Bedingungen im Bahntunnel der Unterinntaltrasse geübt. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, die Bezirkshauptmannschaft Schwaz und die ÖBB simulierten gemeinsam einen Zwischenfall, bei dem die Evakuierung eines Reisezugs im Tunnel erforderlich war.
Anspruchsvolles und realistisches Szenario
Die Übungsannahme lautete: „Streifung eines Reisezugs durch einen Gegenzug, Stillstand im Tunnel, Rauchentwicklung am Triebfahrzeug sowie Evakuierung der Passagiere“.
Die alarmierten Einsatzkräfte aus den Bezirken Schwaz und Innsbruck-Land rückten mit insgesamt vier Tunnelzügen aus, die in unterschiedlichen Abschnitten des Tunnels eingesetzt wurden.
Zahlen und Daten zur Übung
GESAMT ÜBERSICHT 276 Einsatzkräfte mit 54 Fahrzeugen
Rotes Kreuz – 20 Einsatzkräfte mit 8 Fahrzeugen
Polizei – 20 Einsatzkräfte mit 8 Fahrzeugen
ÖBB – 3 Einsatzkräfte mit 1 Fahrzeug
Bezirkshauptmannschaft Schwaz – 7 Einsatzkräfte
Feuerwehr 226 Einsatzkräfte mit 37 Fahrzeugen
Tunnelzüge Bezirk Innsbruck Land – Hall und Wattens
Tunnelzüge Bezirk Schwaz – Jenbach und Schwaz
„Die heutige Übung bot uns als Feuerwehr eine wertvolle Gelegenheit, wichtige Einsatzziele praxisnah zu trainieren“, unterstreicht Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter die herausragende Professionalität und das Engagement aller beteiligten Einsatzkräfte und Übungsstatisten. „Die Alarmierung entsprechend der Alarmpläne, das richtige Anfahren und die Schaffung eines sicheren Einsatzbereichs waren entscheidend für den reibungslosen Ablauf. Die effiziente Zusammenarbeit mit der behördlichen Einsatzleitung, anderen Einsatzorganisationen und der ÖBB zeigte, wie wichtig abgestimmte Schnittstellen sind, um im Ernstfall die Sicherheit zu gewährleisten. Auch der gezielte Einsatz unserer Fahrzeuge, die Bereitstellung technischer Hilfsmittel und die sichere Rettung und Versorgung der Betroffenen wurden professionell umgesetzt.“
Das Rote Kreuz kümmerte sich um die Versorgung der Betroffenen außerhalb des Tunnels und um die lückenlose Registrierung dieser. “Bei einem Aufkommen von vielen, Großteils unverletzten, Betroffenen, steht bei uns, neben allfälligen Versorgungen, die Registrierung der Personen im Vordergrund. Dafür gibt es ein eigenes Patientenleitsystem und Registrierungslisten, die in Folge auch der Polizei übergeben werden. Von der Triage bis zum Transport kann so jede und jeder nachverfolgt werden”, erklärt Bezirksrettungskommandant Andreas Schiestl.
„Bei der Übung waren 20 Exekutivbeamte der Polizei im Einsatz, um essenzielle Aufgaben wie die Datenaufnahme, den Lotsendienst und die Verkehrsleitung zu übernehmen“, führt der stellvertretende Leiter der Einsatzabteilung Markus Auinger aus. „Zudem führten kriminalpolizeiliche Ermittler Erhebungen am betroffenen Zug im Tunnel durch.“ Die präzise und abgestimmte Arbeit der Polizei trug entscheidend dazu bei, die Sicherheit und Ordnung im gesamten Übungsbereich zu sichern.
Die ÖBB sind für einen sicheren Betrieb der Bahnstrecke verantwortlich und die Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeiter: innen ist ihnen auch ein großes Anliegen. Dazu gehört auch ein professionelles Notfallmanagement für den Ernstfall. Um darauf vorbereitet zu sein, sind regelmäßige, behördlich vorgeschriebene, gemeinsame Übungen mit den Einsatzkräften unerlässlich. Neben großen Übungen in den Tunnelanlagen der Unterinntaltrasse gibt es auch regelmäßige Schulungen der ÖBB für die Feuerwehren bezüglich der speziellen Anforderungen bei Einsätzen im Gleisbereich und Übungen in kleineren Einheiten. „Sicherheit ist ein zentraler Wert für die ÖBB. Sicherheit ist immer Teamarbeit und ich bedanke mich bei den Einsatzorganisationen, mit denen wir professionelle Partner an unserer Seite haben“, betont Peter Praxmarer als Übungskoordinator für die ÖBB Infrastruktur AG.
Rückblick: Vorfall im Terfner Tunnel verdeutlicht Notwendigkeit von Übungen
Ereignisse wie der Vorfall am 07. Juni des letzten Jahres im Terfner Tunnel zeigen, wie entscheidend regelmäßige Übungen sind. Damals führte ein Defekt an einem mittransportierten Auto zu einem Brand auf einem Autotransportwagen. Dank der umfassenden Schulungen und der speziellen Feuerwehr-Tunnelausbildung konnten die Einsatzkräfte den Brand unter schwerem Atemschutz schnell löschen und eine sichere Evakuierung einleiten.
Regelmäßige Übungen wie jene in der Unterinntaltrasse sind somit unerlässlich, um auf Extremsituationen vorbereitet zu sein und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Text: LFV Tirol – Anton Wegscheider und BFV Schwaz Florian Galler
Link zum Bericht:
4.10.2024 - 9 Feuerwehren übten im Sägewerk Wiesing
Durch Auslösung der Brandmeldeanlage im Sägewerk Wiesing wurde die Ortsfeuerwehr Wiesing zur Abschnittsübung 2024 alarmiert. Bereits auf Anfahrt war eine starke Rauchentwicklung bzw. am Firmenareal sichtbar. Übungsannahme war ein Brand in einem Technikraum und in weitere Folge eine Brandausbreitung in der Halle. 7 Personen befanden sich noch im Gebäude und mussten gerettet werden.
Daraufhin ließ Einsatzleiter OBI Andreas Rofner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wiesing umgehend weitere Feuerwehrwehren aus dem Abschnitt Jenbach aber auch die Freiwillige Feuerwehr Münster aus dem Bezirk Kufstein sowie das Atemschutzfahrzeug der Feuerwehr Schwaz nachalarmieren.
Die Mannschaft des Tanklöschfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Wiesing startete umgehend mit einem ersten Löschangriff und setzte einen ersten Atemschutztrupp zur Lageerkundung.
Ein Hauptaugenmerkt bei dieser Übung lag neben der Rettung der Personen unter Atemschutz in der Sicherstellung der Löschwasserversorgung.
Dies erfolgte in drei Schritten:
- In der Anfangsphase wurde das Löschwasser aus dem örtlichen Hydrantennetz entnommen
- Aus einem 20 m³ fassenden Löschwasserbehälter im Ortskern legten die Kameraden der FF Münster und BtFw Innio gemeinsam mit 15 B-Schläuchen eine ca. 300m lange Versorgungsleitung zum Übungsobjekt
- Als dritte Sicherstellung der Löschwasserversorgung wurde in Zusammenarbeit der Feuerwehren Buch, Gallzein und BtFw Rotholz mit 54 B-Schläuchen eine ca. 1060m lange Leitung vom Inn zum Übungsobjekt gelegt
Mit einer sicheren Löschwasserversorgung konnte ein erfolgreicher umfassender Löschangriff durchgeführt werden.
Die eingesetzten Atemschutztrupps erhielten bei der Atemschutzsammelstelle bzw. vor Betreten des Übungsobjektes einen genaue Wegbeschreibung mittels Brandschutzplan. Somit konnte eine geordnete Arbeit der Trupps im Inneren der Halle gewährleistet werden.
Für eine detaillierte Übersicht der Übung wurde der Einsatzleiter perfekt vom Team der Lageführung unterstützt.
Nach ca. 1,5 Stunden konnte die Übung erfolgreich beendet werden.
Nach den Dankesworten von Kommandant Andreas Rofner, Abschnitts-Feuerwehrkommandant Walter Theuretzbacher und Bürgermeister Stefan Schiestl wurden alle an der Übung beteiligten zu einer Stärkung in den Gemeindesaal eingeladen. Auf diesem Weg ein großes Dankeschön an die Gemeinde Wiesing zur Übernahme der Kosten.
An der Übung beteiligt waren:
Insgesamt 18 Fahrzeuge und 122 Mann
Recht herzlich bedanken dürfen wir uns bei der Firma Holz Hechenblaickner, dass die Übung am Firmengelände durchgeführt werden konnte!
Text: FF Wiesing / Dominik Böck
Bilder: BFV Schwaz / Florian Galler - Vielen Dank!
Danke an Gerhard für die tollen Fotos.
Danke an Gerhard für die tollen Fotos.